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Epterode || Vorbild | Planung | Modulbau | Sicherungstechnik


Teil 4: Für den guten Schluss: das Schlossbrett

Im Nachklang auf den letzten Teil sei zu Beginn sei noch Bild der eingebauten Schlösser und Weichenantriebe im Modulkasten nachgeliefert. Die Holzknäufe sind entsprechend ihrer Grundstellung farbig lackiert: weiß für Grundstellung herausgezogen, schwarz für hineingedrückt und gelb für Weichen ohne Grundstellung.

eingebaute Schlösser

Schlossbrett statt Schlüsselwerk
Der Aufwand für die Sicherung eines solch kleinen Bahnhofs sollte, wie auch beim auf Sparsamkeit bedachten Vorbild, möglichst gering gehalten werden. Aus diesem Grund haben wir auf ein richtiges Schlüsselwerk, bestehend aus einer Matrix aus Weichen-/Gleissperren- und Fahrstraßenschlössern mit wechselnden Farbstreifen, verzichtet und, wie bereits in Heft 2/2002 gezeigt, ein einfaches Schlossbrett wie in Markersbach nachgebildet.

Bau des Schlossbretts

Schlossbrett
Das Schlossbrett vor der Montage des Riegelschiebers.

Die Grundplatte des Schlossbretts besteht aus einer 16 mm starken Tischlerplatte. Die Größe wurde so gewählt, dass ausreichend Platz für die zwei Reihen Schlösser und den dazwischen liegenden Riegel bleibt. Die Anordnung der Schlösser wurde gegenüber der Zeichnung im letzten Teil verändert, weil der Standort des Modell-Bedieners dem des Fahrdienstleiters beim Vorbild gegenüber liegt. Die beiden Schlösser für die Fahrstraßen über Gleis 3 und 4 werden in der oberen Reihe links angeordnet. Rechts daneben befinden sich die Schlösser 17+, 17-, 3+ und 3-, die jeweils die Weichen in die Stellung nach Gleis 3 oder 4 festlegen. In der unteren Reihe sind die restlichen Schlösser zum Schutz der Fahrstraßen angeordnet. Die Schlösser, die genau wie die Weichenschlösser im Modul auch mit Schließzwang versehen sind, werden mit ihrer Blechrückwand auf die Grundplatte geschraubt. Weil die Schlösser aber auf ihrer Oberseite jetzt offen sind, werden sie noch mit 4 mm dicken Sperrholzplättchen abgedeckt, die lediglich ein Schlüsselloch offen lassen. Diese Abdeckungen werden dann noch wie beim Vorbild lackiert: Fahrstraßenschlösser in grün und Weichen- bzw. Gleissperrenschlösser in blau (Signalschlösser werden dann rot).

Schlossbrett
Das fertig montierte Schlossbrett von Epterode in abgeschlossener Grundstellung.

Detail des Lagers
Das linke Lager des Riegelschiebers aus Alu, in welchem der Holzknauf mittels einer Schraube von unten befestigt ist..

Zwischen den Schlössern wird der Riegelschieber geführt. Er besteht aus einem Alu-Flachprofil 4 x 30 mm, in das die Ausschnitte für die Schlossriegel eingesägt wurden. An einem Ende des Riegelschiebers wird noch ein Loch gebohrt, durch das ein Holzknauf, wie er auch für die Weichenbetätigung benutzt wird, verschraubt wird. Um den Widerstand beim Bewegen des Riegelschiebers möglichst gering zu halten, wird er in drei Lagern geführt; sie bestehen aus Abschnitten von Messingprofilen, die auf der Grundplatte mit zwei Schrauben fixiert sind. Daneben werden zwei Gewinde eingeschnitten, die zum Verschrauben mit dem oberen Messingstück gebraucht werden. Für den nötigen Abstand sorgen 4 mm Distanzhülsen. Das mittlere Lager sichert den Riegelschieber gegen unzulässige Verbiegungen, die die Signalabhängigkeit außer Kraft setzen können. Man könnte die Schlösser auch einfach auf die Rückseite der Grundplatte montieren, dann wäre aber der Riegelschieber verdeckt; wir ziehen dem die sichtbare Anordnung aller Teile vor, damit ihre Funktion sofort nachvollziehbar ist.

Bedienung
Auf dem Regionaltreffen in Elmenhorst im Oktober 2002 konnte Epterode zum ersten Mal eingesetzt werden. Der Bahnhof war in einen Streckenast mit Zugleitbetrieb integriert, es war also kein Fahrdienstleiter vor Ort, und die Weichen waren in Grundstellung (Durchfahrt auf Gleis 3) verschlossen. Das wird dadurch erreicht, indem das Schloss für die Fahrstraßen a1/3, b, d, f1/3 verschlossen und der Schlüssel abgezogen wird. Ohne diesen Schlüssel ist im Fahrweg keine Weiche (ver-)stellbar, er wurde in dreifacher Ausführung als Zugführerschlüssel im Nachbarbahnhof Mönchshof verwahrt, wo auch der Zugleiter stationiert war. Jede Zugmannschaft, die in Epterode eine Kreuzung hatte oder rangieren musste, bekam einen dieser Zugführerschlüssel ausgehändigt. Mit dem Schlüssel wurde dann nach Ankunft im Bahnhof das Schloss a1/3, b, d, f1/3 aufgeschlossen und der Riegelschieber nach rechts verschoben, so dass sämtliche Weichenschlösser jetzt verschlossen und die Schlüssel dafür entnommen werden konnten, um zum Umlegen die Weichenschlösser in der Modulseitenwand aufzuschließen und gegebenenfalls die Fahrstraße für den kreuzenden Zug nach Gleis 4 einzustellen.
Zur Unterstützung der Zugmannschaften war auf dem Bahnhof ein Agent tätig, der in Personalunion neben der Hilfestellung beim Schließen und Weichenstellen sowie den telefonischen Zugmeldungen die Bedienung der Zeche mit der Werkslok erledigte. Da dieser Agent keinen eigenen Zugführerschlüssel besaß, konnte er auch tatsächlich nur helfend eingreifen, sogar die Zechenlok war im Anschluss eingeschlossen. Selbstverständlich liegt es im Interesse des Bahnhofsbesitzers, dass keiner der Zugführerschlüssel verloren geht, deswegen waren sie mit einem nummerierten Anhänger versehen. Die einzelnen Schlüssel wurden gegen Quittierung der Zugführers in einem Schlüsselbuch in Mönchshof ausgegeben, ihre Rückgabe wurde durch den Zugleiter ebenfalls im Schlüsselbuch quittiert. Tatsächlich ist auch keiner der Schlüssel verschwunden, so dass dieses Verfahren auch weiter Anwendung finden wird.

Betrieb

lcu@lcu.de | professionell | persönlich | Stand: 25.01.2011