Home www.lcu.de

Epterode || Vorbild | Planung | Modulbau | Sicherungstechnik


Teil 3: Schlüsseldienste

Nachdem in den beiden voran gegangenen Artikeln zur Sicherungstechnik die Grundlagen des Vorbilds erläutert wurden, folgen nun die handfesten Umsetzungen im Modell. Diesmal geht es um die Schlösser, die zur Sicherung von Weichen und Gleissperren ins Modul eingebaut werden.

Vorbereitung der Schlösser

Schloss
Die Bleistiftspitze weist auf die eingebaute Schraube für den Schließzwang; rechts ragt die Verlängerung des Riegels aus selbigem.

Das entscheidende Kriterium für die Auswahl der Möbelschlösser ist neben ihrer Größe, denn sie sollen schließlich in den Modulkasten eingebaut werden können, die Anzahl der unterschiedlichen Schließungen (Schlüsselformen). Um zu verhindern, dass mit einem Schlüssel voneinander unabhängige Weichen und Signale aufgeschlossen werden können, benötigen wir für Epterode beispielsweise 16 verschiedene Schließungen. Dadurch fallen die preiswerten Systeme wie z.B. Euroschlösser aus, da sie immer dieselbe Schließung besitzen; selbst gut sortierte Eisenwaren-Handlungen haben nur Systeme mit 4 oder 6 Schließungen am Lager. Recherchen führten uns dazu, die „Riegelschlösser 2040“ der Firma JUNIE zu verwenden, die mit 48 verschiedenen Schließungen lieferbar sind und außerdem noch mit dem Riegel rechts- oder linksschließend verwendbar sind. Die Preise für ein Schloss liegen je nach Bestellmenge zwischen 7 und 10 Euro.
Um die Möbelschlösser für unsere Sicherungszwecke zu verwenden, bedarf es zweier Modifikationen. Zuerst und am wichtigsten ist die Herstellung des Schließzwanges wie in Heft 1/2002 bereits erwähnt. Dazu wird eine Schraube in die Schlüssellochblende eingebaut, die bewirkt, dass der Schlüssel nur noch um 270 Grad gedreht werden kann und deshalb nach dem Aufschließen nicht mehr herausgezogen werden kann. Die zweite Modifikation besteht darin, dass für die Schlüsselfestlegeschlösser der Schlossriegel verlängert werden muss; das geschieht, indem in die Stirnseite des Riegels ein Gewinde geschnitten wird, und eine Schraube mitsamt Kontermutter für eine justierbare Verlängerung sorgt.

Herstellung des Riegelschiebers

Riegelstücke
Zwei Riegelschieber sind fertig zum Einbau; der vordere mit dem großen Ausschnitt ist übrigens für ein Schlüsselfestlegeschloss.

Die Ansteuerung der Weichen erfolgt über einen verdrehsicheren Riegelschieber mit Knauf an der Seitenwand der Module. Dieser Riegelschieber besteht aus einem 60 mm langen Aluminium-Flachprofil 10x20 mm, in das seitlich entsprechend dem Stellweg der Weichen Schlitze für die Schlossriegel eingesägt werden. In die Stirnseite wird ein Gewinde geschnitten, das einen Abschnitt einer Gewindestange aufnimmt, auf die wiederum der Holzknauf geschraubt wird. Dieser Knauf steht oben und unten über das Riegelschieber über und bildet dadurch einen Anschlag für die Weichenbetätigung. Entsprechend der Grundstellung der Weichen werden die Knäufe später noch lackiert (weiß = herausgezogen; schwarz = hineingedrückt; gelb = keine Grundstellung).
Auf der inneren Stirnseite des Riegelschiebers wird ein Sackloch gebohrt, das ein 5 mm Messingrohr für die Übertragung der Stellbewegung zur Weiche aufnimmt. Gesichert wird dieses Rohr durch eine Madenschraube an der Seite.

Montage der Schlösser
Da die fest geschlossenen Schlüssel nicht über die Seitenkante des Moduls hinausragen sollten, wurden die Schlösser versenkt eingebaut. Das hatte zudem den Vorteil, dass die Montage in einer Serienproduktion auf einzelnen Grundplatten bequem auf dem Tisch erfolgen konnte. Eine Bohrlehre sorgte dafür, dass die Löcher der drei verschiedenen Einbaufälle (Riegel ohne, mit einem und mit zwei Schlössern) schnell und immer gleich hergestellt werden konnten.
Bei den Ausschnitten in den Seitenwänden ist darauf zu achten, dass sie nicht zu nah beieinander liegen, da einerseits die Grundplatten mit den Schlössern innen breiter sind und außerdem die Stabilität des Modulkastens leiden kann. Natürlich sollte man auch auf ausreichend Raum für die Montage achten und nicht zu nahe an Stirnwände und Querspanten kommen.
Zwei seitlich auf die Grundplatte geklebte Holzleisten und ein Sperrholzstreifen für den Boden komplettieren diese Baugruppe, die dann von innen gegen die Seitenwände geschraubt wird.

 

lcu@lcu.de | professionell | persönlich | Stand: 25.01.2011